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Bundesligen: Von der Schulbank aufs Volleyballfeld

29.09.2016 • Bundesligen Autor: Matthias Penk 6136 Ansichten

Iven Ferch muss sich jeden Tag ganz schön quetschen, für einen jungen Mann von seiner Größe sind die meisten Schulbänke einfach nicht gebaut worden. Doch der 2,06 Meter große Bundesliga-Profi der Netzhoppers SolWo Königspark KW ist das wie viele Volleyballer schon gewohnt.

Von der Schulbank aufs Volleyballfeld - Foto: Gerold Rebsch

Iven Ferch (Foto: Gerold Rebsch)

Mehr (Bewegungs-)Freiheiten als unter den Tischen des Schul- und Leistungssportzentrum in Berlin-Hohenschönhausen, wo Ferch gerade die elfte Klasse absolviert und das Abitur anstrebt, hat er erst, wenn die letzte Unterrichtsstunde vorüber ist.

Dann fährt er zum Training nach Bestensee in die Landkost-Arena, wo sich der 19-Jährige täglich drei bis vier Stunden mit seiner Mannschaft auf die im Oktober beginnende Saison in der Volleyball Bundesliga vorbereitet. Seine Spezialität als Mitteblocker ist es, sich den Angriffen des Gegners mit einem Block entgegenzustellen, aber auch selbst mit wuchtigen Angriffen über die Mitte für Punkte zu sorgen. Neben den bereits länger für die Brandenburger spielenden Daniel Heinecke (30) und Paul Sprung (25) ist er der dritte Spieler im Kader, der auf dieser Position eingesetzt werden kann. Seine Mannschaftskollegen sind ihm Gegenüber insofern im Vorteil, als sie sie schon einige Bundesligaerfahrung vorweisen können und das schnelle, kraftbetonte Spiel der Konkurrenten gewohnt sind.

Doch schon in den ersten Testspiel-Einsätzen wie etwa am vergangenen Wochenende gegen den Deutschen Meister Berlin Recycling Volleys in Storkow (1:3) bewies Ferch, dass er in der zwanzig Partien umfassenden Hauptrunde eine gute Rolle spielen kann. Sein neuer Trainer Mirko Culic holte ihn aus der Nachwuchsschmiede vom VC Olympia Berlin, wo er im vergangenen Jahr noch in der 2. Bundesliga schmetterte. Jetzt will er sein Können eine Liga höher unter Beweis stellen. "Ich habe einen Verein gesucht, in dem ich die Schule und Leistungssport unter einen Hut bekommen kann. Da waren die Netzhoppers die beste Adresse", erzählt Ferch, der das Volleyballspielen im bayerischen Mühldorf ab dem neunten Lebensjahr erlernte.

Dort fiel er auch wegen seiner für den Volleyball prädestinierten Körpergröße auf und wurde vom damaligen Bundestrainer in das Junioren-Nationalteam geholt. Ferch ist so ein Spieler, wie ihn sein neuer Trainer Mirko Culic liebt: jung, ehrgeizig, talentiert. "Natürlich fällt er auf, er ist groß und hat lange Arme. Doch er ist auch am Ball sehr talentiert und will viel Lernen. Ich bin mir sicher, dass er bei uns einen großen Entwicklungssprung machen kann", so Culic. Neben Zuspieler Sascha Kaleck ist Ferch bereits der zweite Spieler, den die Netzhoppers vom VC Olympia verpflichteten. Und auch wenn der Vertrag von Mittelblocker Ferch vorerst auf ein Jahr angelegt ist, plant Netzhoppers-Geschäftsführer Arvid Kinder langfristig mit ihm: "Wir wollen Iven die Chance geben, sich in Ruhe bei uns zu entwickeln. Unser Ziel ist es natürlich, ihn auch über die Saison hinaus an uns zu binden."

Doch das ist noch weit weg, viel dichter sind da die nächsten Testspiele, die Ferch mit seinem Team in den nächsten Tagen absolviert. Am Freitag reisen die Netzhoppers SolWo Königspark KW nach Tschechien, um dort an zwei Tagen in drei Partien unter anderem gegen den Champions League-Teilnehmer Dukla Liberec zu testen. Dafür musste ihn sein Arbeitgeber von der Schule freistellen. Iven Ferch muss sich damit zwar nicht unter die Schulbank, dafür aber in den Vereins-Kleinbus quetschen.

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