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Borger/Büthe: Der Zeitplan bis Olympia steht

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Olympia: Borger/Büthe: Der Zeitplan bis Olympia steht

22.06.2016 • Olympia Autor: Tom Bloch 6876 Ansichten

Karla Borger und Britta Büthe haben nach der Buchung des Olympia-Tickets den weiteren Einsatzplan abgesteckt. Auf den Turnieren der Major Series in Poreč, Gstaad und Klagenfurt sowie zwei Trainingslagern in Bern und Hamburg soll der letzte Feinschliff für Rio de Janeiro erfolgen.

Borger/Büthe: Der Zeitplan bis Olympia steht - Foto: Tom Bloch

Britta Büthe, Thomas Grimminger, OSP Stuttgart-Leiter, Trainer Srdjan Veckov, Karla Borger (Foto: Tom Bloch)

Stuttgart (tob). Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, heißt es. Doch im Rahmen der erfolgreichen Olympia-Qualifikation des Nationalteams aus Stuttgart muss kurz noch einmal zurück geblickt werden. Eineinhalb Jahre lang rund um den Globus hat sich die Hatz um die notwendigen Ranglistenpunkte für die Qualifikation zu den Olympischen Spielen gezogen. Beim Showdown während des Major Series-Turniers in Hamburg vor wenigen Tagen setzte es dann für die frisch gebackenen Rio-Reisenden Karla Borger /Britta Büthe gleich eine Serie von Überraschungen - genügend Material, um die Freudentränen zu trocknen, bzw. gleich neue hervor zu rufen.
Als die Stuttgarterinnen das die Rio-Frage entscheidende Turnier-Aus von Katrin Holtwick /Ilka Semmler am Live-Ticker im Hotelzimmer verfolgten, ist der erste tränenreiche Gefühlsausbruch von der passenden Musik untermalt worden. "Ich habe zig Gigabytes von Songs auf meiner Playlist, und ausgerechnet in diesem Moment lief plötzlich ‚Copacabana' von Barry Manilow", berichtete Karla Borger fassungslos. Und die emotionale Achterbahnfahrt ging weiter.
Der Folgetag in Hamburg war gespickt mit Präsentationsterminen und Interviews. Und als endlich Ruhe hätte einkehren können, bat ausgerechnet Julius Brink zu einem weiteren wichtigen, dringend notwendigen Termin. Nach einem durch ihn verordneten kurzen Stopp im Hotel, damit die Sand-Athletinnen aus den Sportklamotten in feinen Zwirn schlüpfen können, führte der Olympia-Sieger von London 2012 die neue deutsche Rio-Hoffnung in ein edles Restaurant in Elbe-Nähe. Geschickt eingefädelt durch den Sponsor Red Bull: dort wartete der engste Familien- und Freundeskreis auf die frisch für Rio Qualifizierten - mit nur einem einzigen Hintergedanken, nämlich einen ruhigen Abend mit den beiden zu verbringen, was schließlich selten genug auf der Tour vorkommt. Dabei wurde Realität, wovon Karla Borger seit ihrer Rücken-Operation im letzten Herbst immer wieder geträumt hat: "In der bitteren Phase der Rehabilitation hatte ich stets ein Bild vor Augen. Dass wir es in Hamburg schaffen, das Rio-Ticket zu lösen. Und ich dann dort mit all den Freunden, die mich so grandios unterstützt haben, gemeinsam feiern kann. Und jetzt ist dieser Traum Realität geworden...unglaublich" und Britta Büthe ergänzte: "Unsere Partner Adidas und Smart oder gerade jetzt Red Bull überraschen uns immer wieder mit schönen Aktionen. Einfach klasse, wie diese wissen, wie man uns glücklich macht. Das fühlt sich für uns wie eine große Familie."
Aus der Fülle der Gratulationen und Glückwünsche für die hart erarbeitete Olympia-Qualifikation ragte eine weitere Überraschung heraus. Thomas Grimminger meldete sich aus Stuttgart mit einigen Fotos von Bauarbeiten. "Kommende Woche ist der neue Olympic Court bespielbar", funkte der umtriebige Leiter des Olympiastützpunkts. Er hatte eine Sandprobe, die beim FIVB Open-Turnier in Rio de Janeiro im März gezogen wurde, aufwendig analysieren lassen. Mit der Firma Schlingmeier in Schwülper bei Braunschweig fand er einen fachmännischen Lieferanten, der 200 Tonnen extra angefertigten Sand nach Stuttgart karrte, und zwar in selber Korngröße und derselben physikalisch-chemischen Zusammensetzung wie der Sand am Traumstrand der Copacabana. Gleichzeitig machte er bei Bund und Land die Finanzierung klar, und dann ging's los. "Ganz einfach, wir wollen Karla und Britta die besten Trainingsbedingungen bieten", sagte Grimminger bei der Übergabe des neugeschaffenen Platzes. Der Standort auf dem Parkplatz P9 im NeckarPark ist eine Interimslösung, die Grimminger kurzfristig erwirkte. "Wir brauchen diese Trainingsbedingungen ja jetzt und nicht erst, wenn Rio vorbei ist." Sobald die Baugenehmigung erteilt ist, wird der Olympic Court eine ständige Einrichtung direkt neben dem Gebäude des Kraft-Kompetenz-Zentrums und kann auch von den Bundesstützpunkt-Athleten genutzt werden.
Nach einer intensiv genutzten Pause (Kraft-, Stabilitäts- und Lauftraining) reisen Karla Borger und Britta Büthe diesen Donnerstag nach Kroatien. Vor den Olympischen Spielen wird das Nationalteam vom MTV Stuttgart die weiteren Turnier der Major Series bestreiten: Poreč (28.6.-3.7.), Gstaad (5.7.-10.7.) und Klagenfurt (26.7.-31.7.). "Außerdem trainieren wir zusammen mit Laura Ludwig /Kira Walkenhorst und den Schweizer Teams ein paar Tage in Hamburg und ein paar Tage in Bern", sagt Britta Büthe . Die Tage bis zur Eröffnungsfeier in Rio de Janeiro bzw. dem Olympischen Beachvolleyball-Wettbewerb sind also straff getaktet.
Am 1. August hebt der Flieger nach Rio de Janeiro ab.
Dann sollen an der Copacabana weitere Überraschungen folgen - genau an der Stelle, an der Borger/Büthe zu Saisonbeginn Mitte März beim FIVB Grand Slam in Rio de Janeiro sich die Bronzemedaille sichern konnten. "Ein gutes Omen", meinte seinerzeit Bundestrainer Jörg Ahmann. Ein gutes Omen ist auch der Blick in die Statistik des Major Series-Turnier in Hamburg: Britta Büthe erzielte im Schnitt 9,3 Punkte pro Satz - so viel wie keine andere Spielerin.

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