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"Das motiviert einen noch mehr, alles zu geben” - Interview mit Margareta Kozuch

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European Games: "Das motiviert einen noch mehr, alles zu geben” - Interview mit Margareta Kozuch

26.06.2015 • European Games Autor: DVV 6449 Ansichten

Sie ist seit einigen Jahren Kapitän der DVV-Frauen und geht somit voran. So auch in Baku bei den European Games, bei denen die deutsche Mannschaft nach großem Kampf im Viertelfinale gegen Polen ausschied. Wie Margareta "Maggie" Kozuch die European Games bewertet, wie es mit den DVV-Frauen weitergeht, wie die Arbeit mit dem neuen Bundestrainer Luciano Pedullà ist und worauf sie sich freut, verrät sie im Interview.

Wie fällt das sportliche Fazit zu den ersten European Games aus?
Kozuch: "Es war ein Riesen-Lernprozess und eine große, neue Erfahrung für jede Spielerin von uns. Wir waren aufgeregt, es war ein sehr schönes Turnier. Negativ: Wir sind im Viertelfinale leider ausgeschieden! Es war aber mehr drin, vor allem nachdem wir gegen Polen so gut zurückgekommen sind. Positiv: Wir haben gesehen, dass wir uns mit jedem hier messen können. Das Niveau war schon hoch, trotzdem haben wir gesehen, dass wir Chancen haben, gegen jeden zu gewinnen. Das ist gut, daran arbeiten wir und sehen das als Chance für den Sommer."

Es ist auffällig, dass noch die Konstanz im Spiel fehlt. Ist das der Fokus für die nächsten Wochen und Monate, Stabilität zu bekommen?
Kozuch: "Komplett zusammen sind wir jetzt zum ersten Mal. Einige waren vorher in der Vorbereitung, einige haben in Montreux gespielt. So richtig viel Zeit zum Trainieren hatten wir also noch nicht. Baku hat uns gezeigt, woran wir arbeiten müssen. Wir sind als Team noch in der Findungsphase, haben einen komplett neuen Staff, neue Spielerinnen - das muss sich alles einspielen. Von daher glaube ich, dass es beim Grand Prix und von Etappe zu Etappe besser wird."

Wo gilt es konkret anzusetzen?
Kozuch: "Was wir schon teilweise gut gemacht haben, was aber noch besser werden muss, ist die Kommunikation. Wir haben jetzt viele Spielerinnen dabei, die jetzt auch Verantwortung haben, die sie letztes Jahr noch nicht hatten. Das kann man nicht an einem Tag schaffen, das wird mit der Zeit besser, und dazu nutzen wir jeden Tag, vor allem im Training. Dort geben wir immer 100% und versuchen, jedes Element zu verbessern. Das ist der Weg zu einer besseren Leistung."

Wie fällt das "Erlebnis" European Games mit Eröffnungsfeier und dem ganzen Drumherum aus?
Kozuch: "Das war ein Gänsehautfeeling! Keiner von uns hat jemals Olympia gespielt. Das muss schon sehr ähnlich sein. Es sind viele Sportler aus verschiedenen Sportarten da, nicht nur aus dem weiblichen Bereich. Dann trifft man andere deutsche Sportler und spricht mit ihnen über deren Leben. Das ist sehr interessant für uns. Die Motivation ist super hoch und man merkt, warum man das alles macht. Jeder liebt diesen Sport, jeder hat eine bestimmte Leidenschaft, das schwappt einfach über. Es ist ein sehr, sehr gut organisiertes Turnier. Das ist sicherlich nicht einfach, Respekt an die gesamte Organisation."

Hat Baku Appetit auf Rio gemacht?
Kozuch: "Oh Gott, unglaublich! Ich habe mit einigen Sportlern geredet, die schon bei Olympia waren. Man assoziiert das schon mit Olympischen Spielen. Wir sind natürlich eh motiviert, aber das motiviert einen noch mehr, weil man nun ein bisschen mehr weiß, was das bedeutet. Wir werden alles, alles dafür zu geben, in Rio dabei zu sein."

Ihr habt Luciano nun in einem ersten großen Turnier erlebt. Wie "tickt" er?
Kozuch: "Er ist ruhig in vielen Momenten! Wenn wir nervös sind - so z.B. auch im Training vor dem Polenspiel - sagt er zwischendurch, er sei ruhig, weil er unsere Nervosität gemerkt hatte. Das war gut und kompensiert. Es beruhigt einen und bringt uns eine gewisse Souveränität, mit Stresssituationen umzugehen."

Es geht jetzt direkt weiter mit dem Grand Prix, vom 3.-5. Juli spielt ihr in China. Wie leicht fällt das?
Kozuch: "Es geht halt weiter, das nächste Kapitel heißt Grand Prix. Wir gehen direkt in die Spielvorbereitung der Teams, gegen die wir in China spielen (RUS, CHN und DOM, Anm. d. Red.). Die Konzentration liegt nun auf der ersten Grand Prix-Etappe in China."

Ihr fliegt erst am 29. August von Baku aus, was macht ihr jetzt noch?
Kozuch: "Nach dem Viertelfinale hatten wir einen Tag Pause, danach trainieren wir voll darauf hin."

Vom 16.-18. Juli spielt ihr dann in Stuttgart das Heim-Turnier im Grand Prix. Wie groß ist die Vorfreude, endlich wieder in Deutschland aufzuschlagen?
Kozuch: "Das ist immer wieder schön. Zwischendurch kriegen wir von deutschen Fans immer mal wieder Glückwünsche oder aufmunternde Worte, wenn es mal nicht geklappt hat übers Internet. Aber wenn man einfach mal den Heimvorteil hat, ist das ein schönes Erlebnis. Ich hoffe, dass wir den Zuschauern das mit Siegen zurückzahlen können. Wir werden mit voller Energie die Sache angehen, das deutsche Publikum leben und zeigen, wie wir Deutschland vertreten."

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