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DVV-Frauen: Titel-Traum geplatzt

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2. Bundesligen: DVV-Frauen: Titel-Traum geplatzt

29.05.2015 • 2. Bundesligen Autor: DVV 6639 Ansichten

Der Traum von einer erfolgreichen Titelverteidigung beim Volleymasters in Montreux ist für die deutschen Volleyballerinnen wohl geplatzt. Nach großem Kampf kassierte das Team des neuen Bundestrainers Luciano Pedullà mit dem 1:3 (27:25, 17:25, 20:25, 24:26) gegen Japan die zweite Niederlage im dritten Vorrundenspiel. Zuvor hatte es einen 3:1-Sieg gegen Italien und eine 1:3-Niederlage gegen die Türkei gegeben. Punktbeste Spielerinnen waren Louisa Lippmann (17) und Wiebke Silge (14).

Der Sprung unter die letzten Vier ist damit nur noch theoretisch möglich, falls in den beiden abschließenden Gruppenspielen Italien (gegen die Türkei) und Japan (gegen Italien) Schützenhilfe leisten. Falls das deutsche Team das Halbfinale verpasst, steht am Samstag noch ein Platzierungsspiel an. Im Vorjahr hatte Deutschland mit seinem Topteam sensationell den ersten Turniersieg in Montreux gefeiert.

Diesmal fehlen die Leistungsträgerinnen Margareta Kozuch , Maren Brinker , Kathleen Weiß , Heike Beier oder auch die aus der Auswahl zurückgetretene Christiane Fürst beim traditionellen Saisonauftaktturnier der besten Teams der Welt. Deshalb setzt Pedullà auf eine verjüngte Mannschaft.

"Die Japanerinnen sind kleine, wuselige Mäuse, die an jedem Ball dran sind. Da muss man ganz viel Geduld haben und ganz hart angreifen. Wir wollen gewinnen, schließlich wollen wir ins Halbfinale", hatte Mareen Apitz vor Spielbeginn erklärt. Auch 2014 waren die Schmetterlinge im letzten Gruppenspiel in Montreux auf Japan getroffen, hatten mit einem 3:0 das Halbfinal-Ticket gelöst und anschließend zum ersten Mal das Saisonauftakt-Turnier der weltbesten Teams gewonnen.

Damals waren aber alle Topspielerinnen dabei - diesmal steht Montreux vor allem unter der Überschrift "Jugend forscht". Bundestrainers Luciano Pedullà hatte nach dem 1:3 gegen die Türkei "eine Reaktion" gefordert. Er begann mit zwei Umstellungen in der Startmannschaft: Die erfahrenere Saskia Hippe auf der ungewohnten Außenangreiferposition und Libera Lenka Dürr rückten für Jennifer Geerties und Linda Dörendahl ins Team. Trotzdem kamen die Schmetterlinge schwer ins Spiel. Die schnelle Auszeit von Pedullà beim Stand von 1:4 half dem Team jedoch.

Sie zeigten die gewünschte Reaktion und kämpften wirklich um jeden Ball. Vor allem Louisa Lippmann punktete mit einigen krachenden Angriffen gegen die wieselflinken Japanerinnen. So schaffte das wesentlich stärker als am Vortag aufschlagende deutsche Team beim 9:8 erstmals die Führung. Es gab lange, hochklassige Ballwechsel zwischen den physisch überlegenen Deutschen und dem schnell kombinierenden Team aus Fernost. Im Finish des ersten Satzes bewiesen die Schmetterlinge Nervenstärke: Erst wehrten Hippe und Anja Brandt zwei Satzbälle ab, dann sorgten ein starker Service von Hippe und ein Block von Brandt für das 27:25.

Im zweiten Durchgang starteten die Frauen in den schwarzen Trikots stark und gingen 4:2 in Führung. Dann konnte das deutsche Team jedoch das hohe Annahme-Niveau des ersten Durchgangs nicht mehr halten und geriet 9:16 in Rückstand. Die Japanerinnen erzielten besonders mit ihren variablen Aufschlägen Wirkung, zudem war ihr Angriffsspiel jetzt einfach zu schnell für die deutsche Abwehr. Im Gegensatz zur Leistung in den letzten beiden Sätzen gegen die Türkei am Vortag steckten die Schmetterlinge jedoch nicht auf und kämpften weiter um jeden Ball. Bis auf 16:20 kamen sie heran, doch dann sorgte der eingewechselte japanische Superstar Saori Kimura für die Entscheidung.

Zu Beginn des dritten Satzes brach die deutsche Annahme dann auseinander. Beim 0:4 musste Chefcoach Luciano Pedullà schon seine erste Auszeit nehmen. Erneut kämpften sich die Schmetterlinge auch dank starker Abwehraktionen von Libera Lenka Dürr heran. Beim Stand von 16:18 wurde bei Japan wieder Kimura eingewechselt und sorgte mit ihren Aufschlägen für die Entscheidung. Insgesamt war die Qualität des japanischen Teams vor allem in der Feldabwehr einfach höher.

Beim 2:6 im vierten Satz musste der deutsche Chefcoach wieder die fast schon gewohnte Auszeit nehmen. Immer, wenn die Annahme funktionierte und das deutsche Team schnell kombinierte, gab es auch Punkte zu bejubeln. 13:10 und 17:15 führte das deutsche Team zwischenzeitlich. Beim Stand von 23:23 flog ein Aufschlag von Hanke Millimeter ins Aus. Brandt wehrte den ersten Matchball noch ab, doch beim zweiten stand der japanische Block. Fazit: Stark gekämpft und doch verloren!

Die Spiele in der deutschen Vorrundengruppe B in Montreux: Deutschland - Italien 3:1 (25:20, 25:15, 21:25, 25:23), Japan - Türkei 3:0 (25:19, 26:24, 25:18), Deutschland - Türkei 1:3 (25:17, 22:25, 17:25, 14:25), Deutschland - Japan 1:3 (27:25, 17:25, 20:25, 24:26), Türkei - Italien (Donnerstag/21 Uhr), Japan - Italien (Freitag, 18.30). Stand: 1. Japan 6 Punkte/6:1-Sätze, 2. Türkei 3/3:4, 3. Deutschland 3/5:7, 4. Italien 0/1:3.
Stimmen zum Spiel

Luciano Pedullá: "Ich habe von der Mannschaft eine Reaktion gefordert, und die hat sie gezeigt. Vom Kampfgeist, Taktik und Verhalten auf dem Spielfeld war das viel besser als gegen die Türkei. Japan hat sehr gut gespielt, wir hatten manchmal ein paar Probleme zu viel in der Annahme. Das hat den Ausschlag gegeben. Schade, dass wir nun wahrscheinlich nur ein weiteres Spiel auf Toplevel haben statt zwei. Das sind wichtige Erfahrungen für unsere jungen Spielerinnen, wir müssen weiter hart arbeiten."

Mareen Apitz : "Natürlich ist das enttäuschend, dass wir zum zweiten Mal in Folge verloren haben. Am Ende zählen die Resultate, schließlich wollten wir hier ins Halbfinale. Trotzdem bin ich stolz auf die Mannschaft: Wir haben heute gekämpft bis zum Ende. Ich habe das Gefühl, dass da mehr geht. Wir sind noch lange nicht am Ende."

Louisa Lippmann : "Wir waren viel besser vom Kampfgeist, sind gegen einen starken Gegner immer wieder zurückgekommen. Am Ende haben wir ein paar kleine Konzentrationsfehler zu viel gemacht, vielleicht war in der entscheidenden Phase auch ein Stück Abschlussangst dabei."

Startformation Deutschland: Mareen Apitz , Louisa Lippmann , Anja Brandt , Wiebke Silge , Laura Weihenmaier , Saskia Hippe , Lenka Dürr .

Der 12-er Kader für Montreux: Anja Brandt , Saskia Hippe , Laura Weihenmaier , Jennifer Geerties , Jana-Franziska Poll , Denise Hanke (Schweriner SC), Linda Dörendahl , Wiebke Silge (USC Münster) , Louisa Lippmann (Dresdner SC) , Marie Schölzel (VC Olympia Berlin), Mareen Apitz (Cannes/FRA) , Lenka Dürr (Azeryol Baku/AZE)

Bundestrainer Luciano Pedulla
Co-Trainer Davide Carli
Co-Trainer/Scout Riccardo Boieri
Physiotherapeut Felicitas Kreutzer
Teammanager Michael Döring
Journalist Lars Becker

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